….haben heute die Landesmeisterschaft 55+ gwonnen. Die drei von Borcette Aachen, dem BC Köln und den Pétanquefreunden Rathenauplatz brachten gemeinsam 194 Jahre auf die Waage – und das beste Ergebnis aller 48 nach Warendorf gereisten Teams.
Foto: Friedo
Der Tag hatte schon mit einer kleinen Sensation begonnen. Das Team mit Wolfgang Plock – gemeinhin nicht als der allerschnellste bekannt – tauchte in der ersten Runde nach 26 Minuten als erstes bei der Turnierleitung zur Ergebnismeldung auf: 13:0.
Auch Maxi und Franziskus Orth (NBC) mit Lee di Cara (Leverkusen) wurden anschließend Opfer des jugendlich-morgendlichen Elans der Ossenbach/Ragusi/Plock : 0:13.
Ein 13:4 folgte gegen drei Wuppertaler, die gerade zuvor gegen die Deutschen Vizemeister 07, Stane Kavcic, Karlheinz Riedner und Dieter Pfefferkorn, gwonnen hatten. Verschweigen kann man allerdings auch nicht das herbe Fanny, das die souverän aufspielenden Zimmermanns aus Marl mit Heinrich Bermann/Bochum den spätern Siegern bereiteten. Eine ganz harte Nuss waren dann Norbert Posch, An Van Coillie und Hartmut Betzke, die aber dann nach hartem Fight um jeden Punkt 13:11 geschlagen wurden. Das gab natürlich wieder Auftrieb: 4:1, die Qualifikation zur DM war nicht mehr unerreichbar. Aber ein Sieg musste noch her, denn bei nur zehn Plätzen würden noch einige Vierer auf der Strecke bleiben. Im Hintergrund freuten sich schon Mulay Blaha, Bernard Bonnery und Wolfgang Räth, die als bisher einzige bereits fünf Siege verbucht hatten. Auch die Orths und Lee hatten ihr Fanny gut verdaut und standen ebenfalls mit 4:1 sehr gut da.
Dann der fünfte Sieg gegen Schlawin, Loch und Heßler aus von Le Village, Bochum – und die Qualifikation war geschafft. Bei den Buchholzpunkten sah es ganz gut aus.
Als Wolfgang, Luigi und Georg entspannt zum Melden schlenderten (soweit die müden Knochen das noch zuließen), bemerkten sie die Titelaspiranten Mulay, Bernard und Wolfgang auf Bahn 1 gegen Van Coillie, Posch und Batzke spielen – und es stand 12:4 für die letzteren. Eins war inzwischen klar, gewinnen die Aachen/Brühler, haben sie sechs Siege. Verlieren sie, gibt es mindesten vier Fünfer (auch die Zimmermanns gehörten inzwischen dazu). Und die Buchholzpunkte von Georg, Luigi und Wolfgang sehen inzwischen immer besser aus.
Ãußerlich ganz entspannt beäugen die drei das Endspiel aus der Distanz. Bernards Team macht gerade vier Punkte gut: 8:12. Jetzt müssen die den Sack doch zumachen – und sie tun es. Auch Maxi, Franziskus und Lee haben jetzt fünf Siege, das Rechnen beginnt. Wir haben 24 Buchholzpunkte, die Zimmermänner auch. Die Marler haben eine Spielpunktedifferenz von 24, wir bringen es auf 30. Luigi, Wolfgang und Georg sind plötzlich NRW-Meister bei den alten Knackern.
Maxi, Franziskus und Lee kommen auf Platz fünf.
Und noch ein Kölner Team erreicht einen, den letzten, Qualifikationsplatz : das rein Nippeser Triplette Franz Hönig, Hermann Iller und André Inden rutscht mit einem Spielpunkt Vorsprung (bei vier Siegen und Buchholz-Gleichstand) auf den zehnten Platz.
Für die Titelverteidiger und Vizemeister der DM 07 aus Solingen ist heute nur Platz 15 drin.
Dann der Schock! Kurz nach Mitternacht, dieser Bericht ist gerade ins Netz gestellt, meldet die BPV-Homepage die Zimmermanns als Meister. Weil sie im direkten Vergleich gegen die vermeintlichen Meister gewonnen haben. Offenbar spielt die Punktdifferenz doch keine Rolle. Muss ich gleich in der Sportordnung nachlesen!
Immerhin hatte es für die auf dem Platz ausgerufenen Sieger Luigi, Wolfgang und Georg weder einen feuchten Händedruck vom Ausrichter gegeben, noch ein Siegerfoto oder gar einen Pokal, den man jetzt nach Marl weiterschicken müsste.
Zum ersten mal NRW-Meister. Für vier Stunden. Ist immerhin auch ein Rekord!
Glückwunsch nach Marl.