Unser Freund Georg Ossenbach ist gestorben.
Jetzt ist es passiert.
Georg ist zwischen den Jahren gestorben.
Im letzten Jahr wurden seine Besuche auf dem Platz in Nippes kürzer und seine Stimme schwächer.
Georg war schon sehr lange krank. Aber er hat sehr lange dagegen gehalten.
Für den BC Köln ist das schrecklich.
Wohl für die ganze Kölner Boule-Szene.
Gibt es da irgend jemanden, der Georg nicht gekannt und gemocht hat?
Wer erzählt uns denn jetzt von den Anfängen des Petanque in Köln?
Oder diese herrlichen Anekdoten zwischen den Spielen – bei einer Zigarette?
Wie wir damit jetzt klarkommen sollen? Wir werden sehen. Die Zeit wird helfen.
Der Familie und den Freunden wünschen wir Stärke und Trost.
Trost auch im Wissen, dass Georg so vielen fehlen wird und sie nicht allein sind.
Georg war für den BC ein Grundstein. Hat uns alle getragen.
Das Kürzel (os) wird jetzt unter keinem neuen Artikel mehr stehen.
Georgs Schreibe war stark. Er wusste wirklich wie es geht.
Schaut mal in unserem Archiv nach. Herrliche Stücke gibt es da. Perlen.
Es wird weitergehen. Leider ohne Georg.
Es ist übrigens OK, einfach mal zu weinen.
machs gut
(Stadtmeister Georg mit Tommy)
(DM)
Corinna hat mir ihre Gedanken zu Georg geschickt.
Das freut mich sehr und ich finde sie hat einen schönen Ansatz gefunden.
Danke Co!
Mit Georg hab ich damals meine ersten Gespräche geführt zwecks Wechsel zum BC.
Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, er war einer meiner ersten Südstadt-Konakte.
Ich mochte seine zugewandte Art, seinen Humor, den kleinen Schalk im Nacken von Anfang an so gerne …
Sicher weiß ich, dass ich seinetwegen meine ersten Gänsekeulen zubereitet habe und erstaunt war wie unglaublich lecker das ist.Das war 2011. Seitdem hab ich bei Georgs Gans nichts mehr gewonnen. Aber immer wenn ich Gans esse oder mache, bin ich Georg ein bisschen dankbar – ohne die gewonnenen Keulen hätte ich mich wohl dem Gänsegenuss nicht so leidenschaftlich hingeben gelernt.
Seit ich er als Ludwig auf Facebook war, kommunizierten wir eher als Anni und Lulu, manchmal hatte ich den Eindruck, dass er meinen eigentlichen Vornamen vergessen hat – ich mochte den Gedanken, Lulu durfte das ?
Unser letztes längeres Gespräch – es wirklich schon eine ganze Weile her, vielleicht im Frühjahr oder frühen Sommer? fand in Nippes statt, wir saßen auf den weißen Plastikstühlen, schauten auf den Platz, er erzählte ein wenig von seiner Frankfurter Zeit und begann ein Gedicht zu rezitieren, wir haben es dann gemeinsam einander vorgertragen (ich glaube er war ein bisschen überrascht und auch erfreut, dass ich es auch kenne):
Robert Gernhardt – Ein Gleichnis
Wie wenn da einer, und er hielte
ein frühgereiftes Kind, das schielte,
hoch in den Himmel und er bäte:
„Du hörst jetzt auf den Namen Käthe!“
Wäre dieser nicht dem Elch vergleichbar,
der tief im Sumpf und unerreichbar
nach Wurzeln, Halmen, Stauden sucht
und dabei stumm den Tag verflucht,
an dem er dieser Erde Licht …
Nein? Nicht vergleichbar? Na, dann nicht!
Und Bilder schicken? Hab keine, außer Erinnerungsbilder in meinem Kopf.
Ich schaue in den Himmel und freue mich, wenn ein paar Gänse vorüberziehen.
Das ist heute und in den nächsten Tagen mein Bild des Gedenkens.
Wer weiß, vielleicht wird es das auch länger bleiben … auf den Poller Wiesen spazieren gehen und Georg gedenken. Das ist schön.
Sehr traurige Grüße
Co