…..erlebten 15 SpielerInnen am Mittwoch, den 17. September 2007, in der Kölner Südstadt: Der „indirekte Schuss“ ist entdeckt worden. Es war exakt 19 Uhr 56, BC-Präsident Manni Donder (hauptberuflich gelernter Amateur-Historiker) schaute fast automatisch auf die Uhr, um die bahnbrechende (!) Entdeckung für die Fachwelt genau datieren zu können.
Es ist ja in den letzten Jahren fieberhaft an der Entwicklung neuer Schusstechniken gearbeitet worden. Erhard Becker mit seinem Mülheimer Experten-Team schien lange die Nase vorne gehabt zu haben. Dann wieder brachten Urlauber aus der Gegend um Toulouse Gerüchte mit, auf dem dortigen Airbus-Gelände würde, streng abgeschottet, an einer intelligenten Kombination von Hochportée und Raffle gearbeitet. Eine Bestätigung oder gar öffentliche Präsentation steht aber seit Jahren aus.
Klar ist: es lag etwas in der Luft. Aber wer hätte schon damit gerechnet, dass eine so bahnbrechende Entwicklung wie der „indirekte Schuss“ aus dem Kölner Friedenspark gemeldet werden würde?
Ehrlich gesagt: nur wir.Und da wir die Entdeckung sofort zum Patent angemeldet haben, können wir bei der Beschreibung des „indirekten Schusses“ nicht allzusehr ins Detail gehen. Soviel aber sei verraten: es handelt sich natürlich nicht um eine Schuss auf Eisen, auch nicht um den konsequenten Flachschuss, schon gar nicht um den ja bekannten „Aufsetzer“ oder den neuerdings sehr beliebten „Seitro“. Nein, das innovative und in seiner Wirkung verblüffende ist der unorthodoxe Weg, den die Schusskugel auf ihrem Flug zum Opfer einnimmt. Indirekt eben, mehr wird erst verraten, wenn die Serienreife vor einer unabhängigen Kommission demonstriert worden ist. Und das Patent erteilt.
Damit dürfte – das steht jetzt schon fest – das „Carreau drunter“, das „Carreau dahinter“ sowie die „Szymanowski-Schere“ in die Bedeutungslosigkeit versinken. Auch der „Gut sichtbare Schuss“ (den hab ich gesehen!) hat sich bei Spitzentireuren letztlich nicht durchsetzen können.
Der „eingezwirbelte einfache Rittberger“ und der enorm wirkungsvolle „Hock-Plock“ sind lediglich regionale Besonderheiten, die eigentlich nur von ihren Erfindern richtig beherrscht werden. Da ist der „indirekte Schuss“ schon von anderem Kaliber und ganz anderer Durchschlagskraft.
Im übrigen kann sich die Bouleszene getrost auf weitere Entdeckungen aus dem Kölner Süden gefasst machen. Drei Stunden nach der hier beschriebenen Entdeckung gab es schon wieder ungläubige Gesichter. Einem Spieler entglitt die (nasse) Legerkugel in anscheinend unsäglicher Weise. Tatsächlich aber berührte sie eine zwei Meter neben der Sau liegende Kugel, um dann mit einem weiteren Bec auf eine Kugel hinter den Schwein exakt retro am Cochonnet zu landen. Dieser doppelte Bec aus verzweifelter Position konnte unmittelbar nach dem Ereignis als „Der doppelte Beckschulte“ den Spätnachrichten des WDR gemeldet werden.
Was mag da noch kommen? Vielleicht der „synonymisierte Wanka“? Man darf gespannt sein.